Detlef Michelers

Findorffer Maakt

Da hinter dem vertorften Schmutzfanal
den Bunkern, aufgeschlitzt
und blass vermalt
anverhaftet unter strähnig Grüngewirr
da frommt und brummt
Findorffscher Maakt
knullfull und schier.

Ja da!
Kartoffeln knollig, Pantoffeln prollig,
gelb Margerietchen, rot Verdrieschen
des Feldes Fruch, des Brotweibs Fluch
und unter weißrot Topftuch Lieselieschen.

Aber da!
Fesche Frische vielerlei
von Matjes, Stint und Austerlei.
Schweif vom End‘, Rind über’m Kamm
vom Lamm die Lend‘ und Hünnchen wamm.

Ach da!
Die Kirsch, Beer, Birn und Flaum
so nackigt knackigt zu verschaun.
Der Rübe rot, gelb oder schwatz
betrocknet, blass bisunter natz.

Doch da!
Der frohsten Funde höchstes Glück
ist Asendorfers handbeschöpftes Sahneschücht!
Wer diesen Kaas vermeidet, unberührt
dem ist des Lebens Ziel entführt.
Reif zu! Erkenn‘ das prahlend milchig‘ Licht
dann ruht der Tag dir sein Gesicht.

Bremen verdichtet, Hrsg.

Natalia Sadovnik, sujet verlag,

Bremen, 2013, c beim Autor